Als der bestimmte Tag kam, schenkte der Pflegevater jedem eine gute Büchse und einen Hund und lie? jeden von seinen gesparten Goldstücken nehmen, soviel er wollte. Darauf begleitete er sie ein Stück Wegs, und beim Abschied gab er ihnen noch ein blankes Messer und sprach: "Wann ihr euch einmal trennt, so sto?t dies Messer am Scheideweg in einen Baum, daran kann einer, wenn er zurückkommt, sehen, wie es seinem abwesenden Bruder ergangen ist, denn die Seite, nach welcher dieser ausgezogen ist, rostet, wann er stirbt solange er aber lebt, bleibt sie blank." Die zwei Brüder gingen immer weiter fort und kamen in einen Wald, so gro?, da? sie unm?glich in einem Tag herauskonnten. Also blieben sie die Nacht darin und a?en, was sie in die J?gertaschen gesteckt hatten; sie gingen aber auch noch den zweiten Tag und kamen nicht heraus. Da sie nichts zu essen hatten, so sprach der eine: "Wir müssen uns etwas schie?en, sonst leiden wir Hunger", lud sein Büchse und sah sich um. Und als ein alter Hase dahergelaufen kam, legte er an, aber der Hase rief:
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Ich will dir auch zwei Junge geben."( @2 a1 ^/ `+ A
Sprang auch gleich ins Gebüsch und brachte zwei Junge; die Tierlein spielten aber so munter und waren so artig, da? die J?ger es nicht übers Herz bringen konnten, sie zu t?ten Sie behielten sie also bei sich, und die kleinen Hasen folgten ihnen auf dem Fu?e nach. Bald darauf schlich ein Fuchs vorbei, den wollten sie niederschie?en, aber der Fuchs rief:: z% t( {; u) V# R9 C+ u
"Lieber J?ger, la? mich leben,% U2 `( \, P- V1 d
Ich will dir auch zwei Junge geben."! F1 [& q) z8 z/ e4 }
Er brachte auch zwei Füchslein, und die J?ger mochten sie auch nicht t?ten, gaben sie den Hasen zur Gesellschaft, und sie folgten ihnen nach. Nicht lange, so schritt ein Wolf aus dem Dickicht, die J?ger legten auf ihn an, aber der Wolf rief:
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Ich will dir auch zwei Junge geben."
- l+ D8 E$ O; O' b' q" Q+ I Die zwei jungen W?lfe taten die J?ger zu den anderen Tieren, und sie folgten ihnen nach. Darauf kam ein B?r, der wollte gern noch l?nger herumtraben und rief:
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) ^9 v' K X& f! F Ich will dir auch zwei Junge geben."+ J c: \# e0 e/ g' e
Die zwei jungen B?ren wurden zu den andern gesellt, und waren ihrer schon acht. Endlich, wer kam ? Ein L?we kam und schüttelte seine M?hne. Aber die J?ger lie?en sich nicht schrecken und zielten auf ihn; aber der L?we sprach gleichfalls:" v# ?2 B# C" g
"Lieber J?ger, la? mich leben,
: i* p4 T2 e- } Ich will dir auch zwei Junge geben."
; U8 D K; B2 q Er holte auch seine Jungen herbei, und nun hatten die J?ger zwei L?wen, zwei B?ren, zwei W?lfe, zwei Füchse und zwei Hasen, die ihnen nachzogen und dienten. Indessen war ihr Hunger damit nicht gestillt worden, da sprachen sie zu den Füchsen: "H?rt, ihr Schleicher, schafft uns etwas zu essen, ihr seid ]a listig und verschlagen." Sie antworteten: "Nicht weit von hier liegt ein Dorf, wo wir schon manches Huhn geholt haben; den Weg dahin wollen wir euch zeigen." Da gingen sie ins Dorf, kauften sich etwas zu essen und lie?en ihren Tieren Futter geben und zogen dann weiter. Die Füchse aber wu?ten guten Bescheid in der Gegend, wo die Hühnerh?fe waren, und konnten die J?ger überall zurechtweisen. Nun zogen sie eine Weile herum, konnten aber keinen Dienst finden, wo sie zusammen geblieben w?ren, da sprachen sie: "Es geht nicht anders, wir müssen uns trennen." Sie teilten die Tiere, so da? jeder einen L?wen, einen B?ren, einen Wolf, einen Fuchs und einen Hasen bekam. Dann nahmen sie Abschied, versprachen sich brüderliche Liebe bis in den Tod und stie?en das Messer, das ihnen ihr Pflegevater mitgegeben, in einen Baum; worauf der eine nach Osten, der andere nach Westen zog./ [0 y+ F$ z, g8 o' i& z
Der Jüngste aber kam mit seinen Tieren in eine Stadt, die war ganz mit schwarzem Flor überzogen. Er ging in ein Wirtshaus und fragte den Wirt, ob er nicht seine Tiere herbergen k?nnte. Der Wirt gab ihnen einen Stall, wo in der Wand ein Loch war; da kroch der Hase hinaus und holte sich ein Kohlhaupt, und der Fuchs holte sich ein Huhn und, als er das gefressen hatte, auch den Hahn dazu. Der Wolf aber, der B?r und L?we, weil sie zu gro? waren, konnten nicht hinaus. Da lie? sie der Wirt hinbringen, wo eben eine Kuh auf dem Rasen lag, da? sie sich sattfra?en. Und als der J?ger für seine Tiere gesorgt hatte, fragte er erst den Wirt, warum die Stadt so mit Trauerflor ausgeh?ngt w?re. Sprach der Wirt: "Weil morgen unseres K?nigs einzige Tochter sterben wird." Fragte der J?ger: "Ist sie sterbenskrank?" "Nein", antwortete der Wirt, "sie ist frisch und gesund, aber sie mu? d o c h sterben." "Wie geht das zu ?" fragte der J?ger. "Drau?en vor der Stadt ist ein hoher Berg, darauf wohnt ein Drache, der mu? alle Jahre eine reine Jungfrau haben, sonst verwüstet er das ganze Land. Nun sind schon alle Jungfrauen hingegeben, und ist niemand mehr übrig als die K?nigstochter, dennoch ist keine Gnade, sie mu? ihm überliefert werden; und das soll morgen geschehen." Sprach der J?ger: "Warum wird der Drache nicht get?tet ?" "Ach", antwortete der Wirt, "so viele Ritter haben’s versucht, aber allesamt ihr Leben eingebü?t; der K?nig hat dem, der den Drachen besiegt, seine Tochter zur Frau versprochen, und er soll auch nach seinem Tode das Reich erben." |