Abends ward er in das k?nigliche Bett gebracht, aber er legte ein zweischneidiges Schwert zwischen sich und die junge K?nigin. Sie wu?te nicht, was das hei?en sollte, getraute sich aber nicht zu fragen./ T1 x8 K ]1 m
Da blieb er ein paar Tage und erforschte derweil alles, wie es mit dem Zauberwald beschaffen war, endlich sprach er: "Ich mu? noch einmal dort jagen." Der K?nig und die junge K?nigin wollten es ihm ausreden, aber er bestand darauf und zog mit gro?er Begleitung hinaus. Als er in den Wald gekommen war, erging es ihm wie seinem Bruder, er sah eine wei?e Hirschkuh und sprach zu seinen Leuten: "Bleibt hier und wartet bis ich wiederkomme, ich will das sch?ne Wild jagen", ritt in den Wald hinein, und seine Tiere liefen ihm nach. Aber er konnte die Hirschkuh nicht einholen und geriet so tief in den Wald, da? er darin übernachten mu?te. Und als er ein Feuer angemacht hatte, h?rte er über sich ?chzen: "Hu, hu, hu, wie mich friert !" Da schaute er hinauf, und es sa? dieselbe Hexe oben im Baum. Sprach er: "Wenn dich friert, so komm herab, altes Mütterchen, und w?rme dich." Antwortete sie: "Nein, deine Tiere bei?en mich" Er aber sprach: "Sie tun dir nichts" Da rief sie: "Ich will dir eine Rute hinabwerfen, wenn du sie damit schl?gst, so tun sie mir nichts." Wie der J?ger das h?rte, traute er der Alten nicht und sprach: "Meine Tiere Schlag ich nicht, komm du herunter, oder ich hol dich." Da rief sie: "Was willst du wohl ? Du tust mir doch nichts" Er aber antwortete: "Kommst du nicht, so schie? ich dich herunter." Sprach sie: "Schie? nur zu, vor deinen Kugeln fürchte ich mich nicht." Da legte er an und scho? nach ihr, aber die Hexe war fest gegen alle Bleikugeln, lachte, da? es gellte, und rief: "Du sollst mich noch nicht treffen." Der J?ger wu?te Bescheid, ri? sich drei silberne Kn?pfe vom Rock und lud sie in die Büchse, denn dagegen war ihre Kunst umsonst, und als er losdrückte, stürzte sie gleich mit Geschrei herab. Da stellte er den Fu? auf sie und sprach: "Alte Hexe, wenn du nicht gleich gestehst, wo mein Bruder ist, so pack ich dich mit beiden H?nden und werfe dich ins Feuer !" Sie wer in gro?er Angst bat um Gnade und sagte: "Er liegt mit seinen Tieren versteinert in einem Graben." Da zwang er sie mit hinzugehen, drohte ihr und sprach: "Alte Meerkatze, Jetzt machst du meinen Bruder und alle Gesch?pfe, die hier liegen lebendig, oder du kommst ins Feuer !" Sie nahm eine Rute und rührte die Steine an, da wurde sein Bruder mit den Tieren wieder lebendig, und viele andere, Kaufleute, Handwerker, Hirten, standen auf, dankten für ihre Befreiung und zogen heim. Die Zwillingsbrüder aber, als sie sich wiedersahen, kü?ten sich und freuten sich von Herzen. Dann griffen sie die Hexe, banden sie und legten sie ins Feuer, und als sie verbrannt war, da tat sich der Wald von selbst auf und ward licht und hell, und man konnte das k?nigliche Schlo? auf drei Stunden Wegs sehen.
2 v# S4 i B% y Nun gingen die zwei Brüder zusammen nach Haus und erz?hlten einander auf dem Weg ihre Schicksale. Und als der jüngste sagte, er w?re an des K?nigs statt Herr im ganzen Lande, sprach der andere: "Das hab ich wohl gemerkt, denn als ich in die Stadt kam und für dich angesehen ward, da geschah mir alle k?nigliche Ehre. Die junge K?nigin hielt mich für ihren Gemahl, und ich mu?te an ihrer Seite essen und in deinem Bett schlafen." Wie das der andere h?rte, ward er so eifersüchtig und zornig, da? er sein Schwert zog und seinem Bruder den Kopf abschlug. Als dieser aber tot dalag und er das rote Blut flie?en sah, reute es ihn gewaltig. "Mein Bruder hat mich erl?st", rief er aus, "und ich habe ihn dafür get?tet !" und jammerte laut. Da kam sein Hase und erbot sich, von der Lebenswurzel zu holen, sprang fort und brachte sie noch zu rechter Zeit, und der Tote ward wieder ins Leben gebracht und merkte gar nichts von der Wunde.* R F2 B6 A5 G0 T' E$ U
Darauf zogen sie weiter, und der jüngste sprach: "Du siehst aus wie ich, hast k?nigliche Kleider an wie ich, und die Tiere folgen dir nach wie mir. Wir wollen zu den entgegengesetzten Toren eingehen und von zwei Seiten zugleich beim alten K?nig anlangen." Also trennten sie sich, und bei dem alten K?nig kam zu gleicher Zeit die Wache von dem einen und dem andern Tore und meldete, der junge K?nig mit den Tieren w?re von der Jagd angelangt. Sprach der K?nig: "Es ist nicht m?glich, die Tore liegen eine Stunde weit auseinander." Indem aber kamen von zwei Seiten die beiden Brüder in den Schlo?hof hinein und stiegen beide herauf. Da sprach der K?nig zu seiner Tochter: "Sag an, welcher ist dein Gemahl ? Es sieht einer aus wie der andere, ich kann’s nicht wissen." Sie war da in gro?er Angst und konnte es nicht sagen, endlich fiel ihr das Halsband ein, das sie den Tieren gegeben hatte, suchte und fand an dem einen L?wen ihr goldenes Schl??chen. Da rief sie vergnügt: "Der, dem dieser L?we nachfolgt, der ist mein rechter Gemahl !" Da lachte der junge K?nig und sagte: "Ja, das ist der rechte", und sie setzten sich zusammen zu Tisch, a?en und tranken und waren fr?hlich. Abends, als der junge K?nig zu Bett ging, sprach seine Frau: "Warum hast du die vorigen N?chte immer ein zweischneidiges Schwert in unser Bett gelegt ? Ich habe geglaubt, du wolltest mich totschlagen." Da erkannte er, wie treu sein Bruder gewesen war. |